Auch zwei Jahre nach ihrem Tod ist die Familie von Ruza V. (†25) unter Schockstarre. Die Mutter der hübschen Justizfachangestellten täglich an ihr Grab, spricht mit ihrer toten Tochter. Auch jetzt, an Ruzas zweitem Todestag, ist sie hier mit ihrer Familie, zündet mit zitternder Hand eine Kerze an.
Im Oktober 2016 starb Ruza, weil ein dementer Rentner (86) wohl Gas und Bremse verwechselte, mit seinem Mercedes in der Nymphenburger Straße in ein Stauende raste. Mit 120 km/h Ruzas Auto rammte.
Die Familie ist noch immer fassungslos. Über ihren sinnlosen Tod. Und darüber, dass der Ex-Taxler (86) straflos davonkommen soll. Gegen Franz B. wurde ein Verfahren wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet, vor Kurzem aber eingestellt. Laut Münchner Staatsanwaltschaft lägen keine ausreichenden Hinweise vor, die belegen würden, dass der Beschuldigte seine Fahruntüchtigkeit hätte voraussehen können.
"Eine skandalöse Entscheidung., ein Schlag ins Gesicht."
„Eine skandalöse Entscheidung, ein Schlag ins Gesicht“, empört sich Ruzas Schwester (45). „Ist ein Menschenleben nicht mehr wert? Wir haben das Vertrauen in die Justiz verloren!“ Rechtsanwalt Adam Ahmed legte für die Familie Beschwerde ein, bisher ohne Erfolg. Für ihn steht fest: der leicht demente Ex-Taxler hätte niemals fahren dürfen. Vor dem Unfall war er auf Irrfahrt, fuhr sogar an der eigenen Wohnung vorbei.
"Niemand hat seine Fahrtüchtigkeit überprüft."
Ahmed bemängelt die Ermittlungen: „Niemand hat die Fahrtüchtigkeit des Beschuldigten überprüft!“ Und auch bei seiner Frau sei nicht kritisch nachgefragt worden. Dabei gab sie den Hinweis, dass ihr Mann kurz vor dem Crash abwesend war, Gas und Bremse verwechselte.
Das greift der versierte Jurist jetzt mit einer Beschwerde vor dem OLG an, will einen Prozess erzwingen. Ruzas Familie kämpft dafür: „Unser Ein und Alles wurde uns genommen. Wir sind es ihr schuldig!“